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Vom Flüsschen zum reißenden Strom

Im Sommer mag man die Ise gar nicht mehr als Fluss bezeichnen, so wenig Wasser führt sie. Im Oberlauf östlich des Elbe-Seitenkanals ist sie dann nur noch ein Rinnsal. Doch zu Weihnachten 2023 wurde aus dem Flüsschen ein reißender Strom.


Fischotter aus Edelstahl an der Ise bei Wahrenholz
Da staunt auch der Fischotter am Ufer: Die Ise bei Wahrenholz ist über die Ufer getreten. © Inka Lykka Korth

In früheren Zeiten traten Aller und Ise ebenso wie viele Bäche nahezu in jedem Winter über ihre Ufer und überschwemmten die angrenzenden Wiesen, sodass bei anhaltendem Frost riesige Eisflächen Schlittschuhläufer lockten. Heutzutage ist dieses Naturschauspiel selten zu beobachten, könnte aber aufgrund des Klimawandels wieder häufiger auftreten, denn die Wissenschaftler haben berechnet, dass die Niederschlagsmengen im Winter deutlich steigen werden. Umso wichtiger werden möglichst naturnahe Überschwemmungsflächen entlang der Flüsse, die verhindern, dass Städte und Dörfer geflutet werden.

Inweitgehend begradigten, kanalartig ausgebauten Flüssen wie der Ise kommt das Wasser mächtig in Fahrt. Würde der Fluss mehr mäandrierenden, also wie ursprünglich in Bögen verlaufen, wäre das Risiko, dass erhebliche Schäden an Gebäuden angerichtet werden, bei Hochwasser deutlich geringer.

Welche Kraft das Wasser hat, konnten wir auf unserer 11,4 Km langen Hochwasser-Wanderung bestaunen. Sie führte und von Wahrenholz aus durch den Espenleu zunächst an den Sauerbach. Von dort aus machten wir einen kleinen Abstecher an den Rand des Großen Moores, um dort die ehemaligen, wiedervernässten Torfabbauflächen zu betrachten. Anschließend ging es an die Ise und über den Fluss.

Eigentlich wollten wir von dem parallel zur Bahnlinie Braunschweig-Uelzen verlaufenden, asphaltierten Wirtschaftsweg in Verlängerung der Wahrenholzer Straße »Klein England« über die Fußgängern vorbehaltende Holzbrücke zurück in den Espenleu gehen, mussten aber feststellen, dass die Brücke nun unerreichbar wie eine Insel im Fluss steht.


Bank und Brücke an der Ise bei Hochwasser
Trockenen Fußes unerreichbar: Bank und Holzbrücke südlich von Wahrenholz. © Inka Lykka Korth

So änderten wir unseren Plan und überquerten erst am Ortsausgang von Wahrenholz auf der Brücke im Verlauf der Bahnhofstraße die Ise. Hier zeigte sich der Fluss als See.


Die über die Ufer getretene Ise am Ortsrand von Wahrenholz.
Ein Fluss breit wie ein See: Der Verlauf der Ise (rechts im Bild) lässt sich nur noch anhand des Schilfstreifens nachvollziehen. © Inka Lykka Korth

Mehr Fotos vom Hochwasser, die wir auf unserer Wandertour gemacht haben, gibt es hier:




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