Jugendstil und Fachwerk – zwei Baustile, die eigentlich nicht zueinander passen. Der eine gehört in die Stadt, der andere aufs Land. Während sich der Jugendstil durch feine, geschwungene Linien und florale Ornamente auszeichnet, präsentiert sich das Fachwerk geradlinig, rustikal und meist auch ein wenig wuchtig. Doch keine Regel ohne Ausnahme: In Hankensbüttel und Wittingen sind beide Stilrichtungen und damit Kunst und Handwerk eine spannende Symbiose eingegangen. An zahlreichen Fachwerkhäusern aus der Zeit gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts finden sich verspielte Jugendstil-Elemente. Meist wurden die floralen Ornamente direkt in die massiven Balken geschnitzt und durch unterschiedlich farbige Anstriche hervorgehoben. 
 
Wer hätte gedacht, dass der Jugendstil auch im Isenhagener Land deutliche und bis heute sichtbare Spuren hinterlassen hat?! Jürgen Rohde (1935 - 2021)hat für seine Leser noch mehr solcher Überraschungen parat. In „Moore, Menschen, Mauerwerk“ unternimmt er Streifzüge durch das Isenhagener Land, das mit seinen Mooren, Heideflächen und Wäldern als Teil des Landschaftsraumes Südheide eine abwechslungsreiche Natur sowie kulturhistorisch interessante Ziele zu bieten hat. Die Streifzüge führen hinter Klostermauern und zu trutzigen alten Feldsteinkirchen. Außerdem werden mit dem Schriftsteller Arno Schmidt und dem Theologen Carl Johann Philipp Spitta zwei herausragende Persönlichkeiten der Region vorgestellt.
 
Der Historiker Dr. Günter Dickmann steuerte Beiträge über den alten Wollspeicher in Isenhagen und über die Dammburgen in Wentorf und Alt Isenhagen bei. Der Biologe Karsten Borggräfe schrieb einen Beitrag über die Ise-Niederung im Wandel der Zeit.
 
Die 15 informativen und kurzweilig geschriebenen Essays empfehlen sich für die im Isenhagener Land lebenden Menschen, die mehr über ihre Gegend erfahren möchten, ebenso wie für Urlauber, die über die üblichen touristischen Informationen hinaus etwas tiefer in ihr Urlaubsziel eintauchen möchten. 
 
Das Buch ist kein Natur- und Kulturführer, der Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern vielmehr eine subjektive Auswahl, die den Besucherinnen und Besuchern der beschriebenen Orte und den Leserinnen und Lesern Hinweise auf einiges Sehenswerte geben möchte.